Sie ist immer da; sie unterstützt; sie tröstet; sie verleiht gute Laune und spornt an; sie hilft, jede erdenkliche Stimmungslage, auszuleben; … MUSIK
Unzählige meiner Erinnerungen sind mit Musik verknüpft.
Zu Anfang eher Mainstream und harmlos: im bayerischen Kindergarten gabs Ententanz und Zwergerl-Rock (‘n Roll).
Ab den Teenie-Jahren galt: „Go Your Own Way“ to hear „Good Vibrations“. „With A Little Help From My Friends“ fing es an: „Get Up Stand Up“ to „Walk On The Wild Side“. „Every Breath You Take“ war
Niktoin-geschwängert – quasi „Smoke On The Water“.
Bald war mir klar: You Have To "Fight For Your Right" To Party. So „Shout It Out Loud“ because „I Heard It Through The Grapevine“. Es war spannend. „Time Bomb“. Und ich hörte „Billie Jean“.
Schon früh verspürte ich den ersten „Schrei nach Liebe“. Darauf folgte die direkte Anmache: „Wouldn’t It Be Nice“? So manches Mal stellte sich die nicht unerhebliche Frage: „With Or Without You“.
Zu oft bestätigte sich: „Love Will Tear Us Apart“. Immer galt: „Love Hurts“.
Von Zeit zu Zeit bekam ich den „Subterranean Homesick Blues“ und startete die „Space Oddity“. Durchatmen. Besinnen. „Sittin‘ On The Dock Of The Bay“.
Sogar Volksmusik formte mich. Allerdings nicht die hirnamputierte Mitklatsch-Kacke, die man angeblich mit dem zweiten Auge besser sieht. Sondern: ehrliche, handgemachte Musik verschiedener
(europäischer) Ethnien. Aktuell sind es Palletten-weise Jans und menschenrechtlich wichtige Versionen von Baraj-e.
Apropos: LIVE ist Musik noch spürbarer und prägender.
In meinen jungen Jahren bei großen Festivals und Konzerten (grinsend erinnere ich mich an einen Clubabend, an dem ich Groupie-like einen String auf die Bühne warf). "Smells Like Teen
Spirit".
Später dann bei rockigen Sitzkonzerten und bei Festivalbesuchen mit meinem Rolli im Pressegraben direkt vor der Bühne.
Im Teenie-Alter gab es bei mir auch den Versuch, selbst Musik zu machen. Es hätte Vanessa-Mae werden können. Es wurde aber Jaqueline du Pré – nur ohne Instrument.
Der Einschnitt durch die MS-Diagnose löste ein sehr dunkles Thema aus: „Under The Bridge“. Stattdessen: Nachhaltigkeit, weil von dort keine „Stairway To Heaven“ und kein „Highway To Hell“
führte.
Gleichwohl war la musique de Bruni direkt nach der Diagnose sehr tröstend. Ebenso halfen mir die alten Helden: „Sunday Bloody Sunday“.
Mein Leben soll aber keine „Bittersweet Symphony“ sein. Vielmehr lautet das Motto: „Happy“. Because „It’s My Life“. Und „Ich will Spaß“ – nicht unbedingt mit Markus sondern im Leben. Mit genügend
„Self Esteem“ ist auch „Rollin‘ “ kein Problem!
Gibt es einen Roten Faden? Mich!
Oft ist meine Medizin-Musik ein kruder Mix:
„Sabotage“ und „Klarinetten-Muckl“;
„Kayleigh“ und „Feedtime“;
„Bounce“ ebenso wie „Suzanne“;
„London Calling“ und „Let Her Go“.
Zudem stellt sich die zeitliche Frage nach Huhn und Ei:
War zuerst mein Interesse an geschlechterspezifischen und sexorientierten Themen oder der Spaß an einschlägigen Gassenhauern da? Tatsächlich habe ich „Auf der Reeperbahn nachts um halb Eins“ und
„Skandal im Sperrbezirk“ sowohl recherchiert und beschrieben als auch gehört und im O-Festzelt gegrölt. (Plus: Biene Maja
😉)
Unendlich lang ist die Liste meiner favorisierten Bands und Künstler: Motörhead, Led Zeppelin, Metallica, AC/DC, Russkaja, Steve’n’Seagulls, Comedian Harmonists, Wise Guys, …
Noch kann ich die tägliche Anzahl meiner Tabletten zählen (wobei drei Hände nicht mehr ausreichen). Hingegen kann ich die Bands und Songs nicht alle nennen.
Generell gilt: je fieser und erschreckender die Themen rund um meine MS sind, desto krachiger muss die Musik sein, welche ich höre. Um dem Gefühl zu entkommen, alles auf „Ace of Spades“ gesetzt
zu haben.
Genauso wichtig und ausgleichend wie Musik, ist für mich Tanzen. Egal ob auf zwei Beinen oder auf vier Rädern: Alle Emotionen können raus- und frei gelassen werden!
Und wenn es dann irgendwann heißt: „That’ll Be The Day“ möchte ich beim letzten Schließen meiner Augen denken: „Non, je ne regrette rien“.

Lass uns gemeinsam eine Playlist erstellen. Tritt bei und bearbeite sie: Musik ist die beste Medizin
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