In den ersten 12 ½ Jahren meiner MS-Karriere habe ich kaum einen Arzttermin erlebt, bei dem es keine kuriosen Vorfälle gab. Und von Beginn an wurden mir bei Arztterminen unpassende, schroffe und teils auch beleidigende Äußerungen gesagt.
Halbgötter in Weiß ??
Unbestritten gibt es Ärzte mit immens hoher Fachkompetenz. Aber kaum ein Arzt besitzt soziale Kompetenzen. Deswegen habe ich am 19. Dezember 2017 mit Wohlwollen das vom Bundesverfassungsgericht
verabschiedete NC-Urteil wahrgenommen. Darin wird festgelegt, dass Bund und Länder den Auftrag haben, bis Ende 2019 die Auswahl der Human-Medizin-Studenten „gerechter zu gestalten“ [1]. Nicht
allein der Abiturnoten-Durchschnitt soll entscheidend sein. Stattdessen sollen SoftSkills berücksichtigt werden.
Das BGH-Urteil wird vermutlich nichts oder kaum etwas an der Vergabepraxis von Medizinstudienplätzen ändern. Dennoch habe ich das Urteil positiv zur Kenntnis genommen. Zeugt es doch von einem
Bewusstsein für die Belange der Patienten.
SoftSkills betreffen die Persönlichkeit und gehen weit über fachliche Fähigkeiten hinaus. Gemeint sind soziale Kompetenzen wie beispielsweise Empathiefähigkeit. Früher war das bei den typischen
Landärzten fast immer vorhanden. Heute fehlen den meisten Ärzten diese SoftSkills.
Um meine Aussage zu belegen, beschreibe ich im Folgenden einige der unglaublichsten Arztäußerungen in meiner MS-Karriere.
[1] Vgl. https://www.morgenpost.de/politik/article212900905/Kann-jetzt-jeder-Medizin-studieren-Antworten-zum-NC-Urteil.html (14. November 2018).